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Das Schmiedehandwerk in Ochtrup

1938 Schmelzofen beim Bauer Rensing in der Oster entdeckt

veröffentlicht 1999 im Ochtruper Tageblatt, Sonderbeilage 100 Jahre Heimatverein.

 

Ein altes Handwerk, das sich durch die fortschreitende Technisierung stark gewandelt hat, ist das Schmiedehandwerk. Als Hufschmied wird sogar kaum jemand noch seinen Unterhalt verdienen können, weil Pferde in der heutigen Zeit (1993) nur noch für die Bereiche Sport und Freizeit gehalten werden. Aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Bergbau, dem Heereswesen und den Bereichen Post- und Verkehrswesen sind sie ganz verschwunden. Niemand kann sagen, wie alt das Handwerk ist. Sicherlich begann es damit, als die Menschen gelernt hatten, das Metall vom Gestein zu trennen.

Die Chronik weiß zu berichten, dass im Jahre 1938 bei Bauer Rensing in der Bauernschaft Oster Scherben, Eisenschlacken und Reste eines angeblich kegelförmigen Schmelzofens aus Lehm entdeckt wurden. Diese Funde gingen aber wieder verloren. Von einer anderen Fundstelle auf dem neuen Friedhof, gemeint ist der Friedhof Alte Maate, stammen in das Museum für Vor- und Frühgeschichte gelangte Schmiedewerkzeuge - Zange, Herdschaufel und ein ganzer sowie ein halber schwertförmiger Eisenbarren. Diese Fundstücke sollen unter einem nicht erhaltenen Gefäß gelegen haben.

Jahrhunderte vergingen, bis unsere Vorfahren aus Metall allerlei Geräte für den täglichen Gebrauch herstellen konnten. Um sich vor kriegerischen Überfällen schützen zu können, schmiedeten sie sich Waffen. Für die Bestellung der Felder wurden Werkzeuge gebraucht. Zur Ausübung der Jagt benötigte man besondere Waffen. Für kultische Zwecke erschufen Meister dieses Handwerks aus edlem Metall große Kunstwerke, vor denen wir auch heute noch voller Bewunderung stehen. Als Schmuck, von Könnern geschaffen, waren Gold und Silber bereits im Altertum sehr begehrt.

Für unsere Heimat war letzteres jedoch nicht von besonderer Bedeutung, weil das Leben in unserer Gemeinde überwiegend von bäuerlichem Charakter geprägt war. Die geringen Erträge, die auf den zum Teil ererbten oder angepachteten Ackerflächen erwirtschaftet wurden, reichten oftmals für die Versorgung der großen Familien nicht aus. Aus dem Grunde wandten sich auch schon früh Bürger aus Wiegbold und Kirchspiel einem handwerklichen oder gewerblichen Beruf zu. Dieser brachte ihnen die Einkünfte, die allein durch die Land- und Forstwirtschaft nicht erwirtschaftet werden konnten. In den hiesigen bäuerlichen Betrieben konnte zudem auch nicht mehr alles das hergestellt werden, was verlangt wurde. Besondere Kenntnisse und großes handwerkliches Geschick, auch für den Bereich der Metallverarbeitung, waren erforderlich. Es blieb daher auch nicht aus, dass im Zuge dieser Entwicklung schon frühzeitig im Wiegbold von Ochtrup das Schmiedehandwerk ansässig wurde. Hier im Zentrum hatte das Gewerbe seinen Sitz. Hier konnten Bürger und Bauern die Waren und Leistungen des Handwerks beschaffen. Nach Rektor Wegener versorgten um 1800 acht solcher Unternehmen 3200 Ochtruper Bürger. Eng verknüpft mit diesem Gewerbe waren zur damaligen Zeit die Familien Zumhasch, Wierling, Byfang, Hues, Upmann und Schmitz. Das Töpferhandwerk und insbesondere die Textilindustrie waren es, die unsere Heimatstadt den wirtschaftlichen Aufschwung brachten.

 

 

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