Kühlkamp's Kapelle am Grünen Weg
T. u.H. Gausler
Das Haus Gronauer Str. 29, in der sich jetzt die Massagepraxis Honerkamp befindet, gehörte früher der Familie Wilhelm Kühlkamp. Um 1800 war es im Eigentum der Familie Bordick. Neben Backwaren wurden auch Lebensmittel aller Art sowie einige Gebrauchsgegenstände angeboten. Es war der typische "Tante-Emma-Laden", wie man ihn häufig in ländlichen Gebieten vorfand. Die Familie Bordick hatte vier Töchter, von denen drei in eine katholische Ordensgemeinschaft in Münster eintraten. Die Tochter Anna Bordick heiratete 1918 den Bäckermeister Wilhelm Kühlkamp aus Borghorst, so daß die Bäckerei und die Verkaufsstelle in der bisherigen Form weitergeführt werden konnten. Die Familie KühIkamp hatte zwei Söhne, Wilhelm und Josef. Wilhelm verstarb im Kindesalter, während Josef aus dem zweiten Weltkrieg nicht zurückkehrte. Die Eltern Wilhelm Kühlkamp und Anna geb. Bordick errichteten im Jahre 1951 im Gottvertrauen und zum Gedenken an ihre beiden Söhne auf dem Grundstück Gronauer Str. 29, das an den Grünen Weg grenzt, eine Kapelle. Sie ist der Heiligen Familie gewidmet.
Nach dem Tod von Wilhelm Kühlkamp erwarb der Bäckermeister Heinrich Honerkamp das Hausgrundstück Gronauer Str. 29 Der bisherige Eigentümer hat es dem Berger Schützenverein erlaubt, an der Gedenkstätte die Gefallenenehrungen bei den Schützenfesten abzuhalten. Im Jahre 1985 schenkte Heinrich Honerkamp dem Berger Schützenverein das Grundstück mit der Kapelle. Der Verein verpflichtete sich, die Gedenkstätte baulich und gärtnerisch in Ordnung zu halten. Man begann sofort mit den Renovierungsarbeiten, da sich die Kapelle nicht in einem guten Zustand befand. In den vergangenen zehn Jahren sind einige Änderungen und Verbesserungen an der Gedenkstätte vorgenommen worden. Das Dach wurde mit Kupfer versehen, außerdem erhielt die Kapelle ein neues schmiedeeisernes Tor. Die Bäume und Sträucher, die die Gedenkstätte umgaben, wurden neu angepflanzt. Der Vorplatz ist mit einer Pflasterung versehen worden. Des weiteren wurde eine Fahnenstange aufgestellt. Alle Arbeiten sind von einigen Schützenbrüdern unentgeltlich geleistet worden. Zum Abschluß der Renovierungsarbeiten brachte die Firma Kuhlmann aus Münster die aus Holz gefertigten Tafeln an, auf denen die Namen der gefallenen, vermißten, in Kriegsgefangenschaft und an Kriegsfolgen verstorbenen Schützenbrüder aufgeführt sind. Im Rahmen dieser Arbeiten ist die aus dem Jahre 1957 stammende Holzskulptur der Heiligen Familie gründlich restauriert worden. Heute ist die Kapelle in ihrem sauberen und gepflegten Zustand eine würdige Gedenk- und Gebetsstätte für die Söhne der Familie Kühlkamp und für die Kriegstoten des Berger Schützenvereins. Dieser Schützenverein wurde im Jahre 1921 von Heinrich Hüntemann gegründet. Er hat zur Zeit 350 Mitglieder.
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