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Johann Theodor Katerkamp

Ein Portrait zum 230. Geburtstag und 160. Todestag

Von Anita Bender

 

Johann Theodor Katerkamp wurde am 17. Januar 1764 in Ochtrup, Wigbold 102/ Kirchplatz 3 geboren. Seine Eltern waren Eberhard Katerkamp und Maria Christine Pröpsting. Die Familie zählte zu den ältesten der Stadt. Nach seinem Schulbesuch in der ersten Schule von Ochtrup wechselte er zum Gymnasium Dionysianum nach Rheine. Danach widmete er sich an der Universität Münster philosophischen Studien. Im Jahre 1787 empfing er im Alter von 23 Jahren die Priesterweihe.

Einer Sitte der damaligen Zeit folgend, wurde der junge Priester Hauslehrer und Erzieher der beiden Söhne des Grafen Droste – Vischering, des jungen Reichsfreiherrn Franz Otto (später Domkapitular in Münster) und Klemens August (später Erzbischof von Köln). Von 1788 – 1797 widmete er sich dieser Aufgabe und wohnte in der Familie im Sommer auf Schloss Darfeld und im Winter im Erbdrostenhof in Münster. Adlige Familien schickten in jener Zeit ihre Söhne unter Aufsicht eines Mentors auf ausgedehnte Reisen. So reiste auch Katerkamp mit seinen Schülern durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Sizilien.

In den Freundeskreis der Fürstin Gallitzin wurde Katerkamp im Jahre 1797 durch den Grafen Droste-Vischering eingeführt. Zu diesem Kreis, den die geistreiche Fürstin um sich versammelte, gehörten jene Gelehrten und berühmten Männer, die sich die Pflege von Kunst und Wissenschaft zur Aufgabe gemacht hatten. Theobald von Oer fertigte 1863 für Karl von Druffel, einem Enkel von Franz Kaspar Buchholz, eine Bleistiftzeichnung des Kreises um die Fürstin Gallitzin an, die als Familia Sacra bezeichnet wird. Unter den dargestellten Personen finden wir auch Theodor Katerkamp, Johann Georg Hamann und Franz Kaspar Buchholz, den geistreichen Besitzer von Haus Welbergen.

Nachdem Katerkamp seine Erziehungsarbeit beim Grafen Droste-Vischering beendet hatte, lud die Fürstin Gallitzin ihn ein, nach Angelmodde überzusiedeln. Von 1797-1806 war er in ihrem Haus Seelsorger und Berater.

Nach dem Tode der Fürstin übernahm Katerkamp den Lehrstuhl für Kirchengeschichte und Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät der Universität Münster und wurde dort 1816 zum Außerordentlichen Professor für Kirchengeschichte und Moraltheologie ernannt. Drei Jahre später wurde er dort Ordentlicher Professor der Theologie. 1820 verlieh ihm die Universität Landshut das Doktordiplom. Bischof Caspar Maximilian ernannte Katerkamp 1821 zum Examinator Synodalis, 1827 zum Domkapitular und 1831 zum Domdechanten in Münster. Professor Katerkamp starb am 9. Juni 1834.

Von seinen zahlreichen Werken sind besonders seine fünfbändige Kirchengeschichte zu nennen, die vereinzelt noch in Ochtrup, aber auch im Stadtmuseum Münster, erhalten ist. Von ihr erschien in Utrecht auch eine niederländische Übersetzung. Dem Freundeskreis der Fürstin Gallitzin widmete er die „Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Fürstin Amalia von Gallitzin, geb. Gräfin von Schmettau. Mit besonderer Rücksicht auf ihre nächste Verbindung: Hemsterhuys, Fürstenberg, Overberg und Stolberg.“ Das Werk erschien 1828 in Münster.

 

 

Nachtrag zu Katerkamp:

Mein Name ist Vanessa Vogt. Ich bin Geschichtsstudentin der Universität Duisburg-Essen und schreibe zur Zeit an einer Hauptstudiumsfacharbeit über die Erziehungsmethoden der Fürstin Gallitzin. Im Rahmen meiner Recherche bin ich auf Ihre Homepage gestoßen und habe einen Fehler bzw. eine Unklarheit in Ihrer Biographie von Johann Theodor Katerkamp entdeckt, auf den ich Sie aufmerksam machen möchte. Sie schreiben, dass Katerkamp erst im Jahr 1797 mit der Fürstin Gallitzin bekannt gemacht wurde. Dies ist nicht ganz korrekt. Viel mehr war Katerkamp schon vor 1797 häufiger als Begleiter der Droste zu Vischering Söhne als Gast von Abendgesellschaften in Fürstin Gallitzins Haus. Im Jahr 1797 zog er nach seiner Reise mit den Söhnen des Droste zu Vischering in ihr Haus. Ich stütze mich auf Katerkamps eigenen Bericht (Katerkamp. Theodor:. Denkwürdigkeiten aus dem Leben der Fürstin Amalia von Gallitzin geborenen Gräfin von Schmettau. Mit besonderer Rücksicht auf ihre nächsten Verbindungen. Hemsterhuys, Fürstenberg, Overberg und Stolberg, Münster 1839, S.92-93.)

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